Eine Frau putzt in Großaufnahme mit Inbrunst eine Toilette. Das ist seit vielen Jahren der Alltag der schwarzen Südafrikanerin Grace - die Arbeit im Haushalt von Weißen. Immer im Dienste anderer Menschen zog es sie in die Stadt, fort von den eigenen Kinder, die bei ihrer Mutter im Dorf zurückblieben und die sie nur selten gesehen hat.
Wenn es ihr möglich war, nahm sie Schauspielunterricht. So lernte die Regisseurin Lindiwe Matshikza die nebenberufliche Schauspielerin Grace 2010 an einem Filmset in Johannesburg kennen. Beeindruckt von der Persönlichkeit dieser Frau entschloss sie sich, ein gemeinsames Projekt zu starten, unkonventionell und experimentierfreudig sollte das Leben der Putzfrau Mothiba Grace Bapela in Szene gesetzt werden. Im Laufe von zehn Jahren wird Grace mit verschiedenen Kameras, von denen eine mit einem Fischaugenobjektiv ausgestattet ist, in ihrem Alltag begleitet.
Das Objektiv verfremdet die realen Situationen und schafft eine neue Betrachtungsebene, die durch eine Geräuschkulisse aus sich wiederholender Musik unterstrichen wird. Einzelne traumatische Erinnerungen werden durch Animationen und Tonaufnahmen ergänzt. Am Ende dieses spannend inszenierten Films fasst Grace Bapela ihr eigenes Leben mit einer einfachen Frage zusammen: „Man sagt, eine Frau hat das scharfe Ende des Messers in der Hand. Aber musste es denn so hart sein?“