80 min.
FSK 12
Sudan , 2022

The Dam

Im Nordsudan, in der Nähe des Merowe-Damms, eines der größten hydroelektrischen Stauwerke Afrikas, schuftet Maher mit einigen Kollegen in glühender Hitze in einer traditionellen Ziegelbrennerei. Sie formen wie in alten Zeiten Ziegel aus Schlamm, gespeist durch das Wasser des Nils. Im Hintergrund tönen aus dem Radio aktuelle Berichte über revolutionäre Aufstände in mehreren Städten des Sudans.

Maher geht seinen eigenen Weg. Er schleicht sich abends aus dem Camp in die Wüste, um ein geheimnisvolles Bauwerk aus Schlamm zu errichten, das sich schließlich in ein mystisches Wesen mit körperlicher Präsenz verwandelt. Sein Werk beginnt ein Eigenleben zu führen, während das sudanesische Volk verzweifelt um Freiheit kämpft und den Sturz des Langzeitdiktators Al-Bashir fordert.

Nachts träumt er von einer tropischen, farbenprächtigen Welt, während sich seine vertraute Umgebung auflöst. Ein heftiger Regenguss zerstört aber letztlich das Bauwerk und total entkräftet gibt er sich seiner Fantasie hin. Der Staudamm bricht und der Nil kann sich wieder ungebremst seinen Weg bahnen. Maher taucht ein in die Fluten und lässt sich in eine unbekannte Zukunft treiben.


Der Regisseur Ali Cherri findet in dieser fesselnden, politischen Fabel beeindruckende Bilder für die Verlorenheit einer ganzen Generation und formt in der Figur Maher einen Mann, der das Streben nach Freiheit vielschichtig widerspiegelt.